Sportstätten

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Die Sportentwicklung in Deutschland steht zu Beginn des 21. Jahrhunderts vor vielfältigen Herausforderungen. Der demographische Wandel, Werteveränderungen, schulpolitische Entwicklungen, die Krise der öffentlichen Finanzen und weitere gesellschaftspolitische Entwicklungen fordern den Sport und seine Akteure heraus, eröffnen aber auch neue Gestaltungsmöglichkeiten.

In diesem Zusammenhang tritt eine der zentralen Grundlagen und Ressourcen des Sports, die Sportstätte, zunehmend in den Vordergrund politischer und fachlicher Diskussionen.

Sport ist ohne geeignete Räume nicht denkbar. Der wettkampfgebundene Sport benötigt auf allen Ebenen weitgehend genormte und z.T. spezialisierte Freiflächen, Anlagen und Hallen.

Für den wettkampfungebundenen Sport sind diese Sporträume ebenfalls häufig nutzbar. Zunehmend sind auch multifunktionale und qualitativ hochwertige Räume – ob gedeckt (indoor) oder ungedeckt (outdoor) – gefragt.

Sporträume bilden daher eine der wichtigsten Ressourcen der Sport- und damit vor allem der Vereins- und Mitgliederentwicklung. Deren Quantität und Qualität limitieren diese Entwicklung zugleich. Umgekehrt können Sporträume auch Katalysatoren der Sportentwicklung sein und eine zeitgemäße Vereinsentwicklung fördern.

Gemeinsame Stellungnahme von Deutscher Olympischer Sportbund, IAKS Deutschland, Deutscher Städte- und Gemeindebund, Deutscher Städtetag und den Teilnehmenden des 1. Deutschen Sportstättentages.

Förderungen auf Bundesebene

Das Ressort „Sportstätten und Umwelt“ des DOSB hat in Abstimmung mit den Sportstättenreferent*innen der Landessportbünde einen Überblick über Förderprogramme des Bundes für Sportstätten und Sporträume für das Jahr 2023 erarbeitet.

Die ausführliche Beschreibung sowie Richtlinien und Antragsformulare können dann auf den einzelnen Programmseiten heruntergeladen werden. Der Überblick über die Förderprogramme wird in regelmäßigen Abständen aktualisiert und ggf. erweitert.

Die sogenannte Kommunalrichtlinie des Bundesumweltministeriums sieht auch Förderungen von Sportstätten vor. Sportvereine sind auch antragsberechtigt. Dank der Kommunalrichtlinie rechnen sich Klimaschutzmannnahmen auch in Sportstätten – für die Vereinskasse und den Klimaschutz. Das Informationsblatt des DOSB informiert über diese Fördermöglichkeit.

 

Förderungen auf Länderebene

Jedes Bundesland hat zusätzlich zu den Bundesförderprogrammen eigenständige Förderprogramme mit länderspezifischen Regularien. Diese Informationen finden Sie auf den entsprechenden Webseiten der Landessportbünde:

 

Sportstättenförderung durch die EU

Auf europäischer Ebene existiert eine Vielzahl von Förderprogrammen, seit 2014 auch ein spezifisches Sportprogramm unter dem Programm Erasmus+. Für die Renovierung oder den Neubau von Sportstätten gibt es allerdings kein dediziertes Programm, das heißt, dass keines der EU-Förderprogramme die Sportstättenförderung explizit als eines seiner Ziele ausweist. Das EU-Büro des DOSB fasst die Förderansätze in einem Merkblatt zusammen. 

 

Sportstättenförderung der Aktion Mensch 

Sport stärkt das Gemeinschaftsgefühl und begeistert als Erlebnis sowohl Zuschauer wie Teilnehmende – und zwar unabhängig von Behinderungen. Sport als Inklusionstreiber ist damit ein wichtiges Thema für die Aktion Mensch und ihre Förderung. Zu einem selbstbestimmten Leben gehört auch eine selbstbestimmte Freizeitgestaltung und damit auch der Bereich Sport in seiner ganzen Bandbreite.

Mit dem Ziel, möglichst viele inklusive Sportangebote zu schaffen, motiviert die Aktion Mensch Verbände und freie gemeinnützige Träger, sich noch mehr in diesem Bereich zu engagieren. Flyer mit den Fördermöglichkeiten 

Der Sanierungsbedarf von Sportstätten in Deutschland beträgt schätzungsweise rund  31 Mrd. Euro. In besonderer Weise sind Sporthallen und Bäder vom Investitionsstau betroffen. Dies ist das Ergebnis einer Kurzexpertise des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, des Deutschen Städtetages und des Deutschen Olympischen Sportbundes.

Studien und Analysen bestätigen, was Bürgerinnen und Bürger auch täglich erleben und sehen: In Deutschland besteht ein großer Substanzverlust der öffentlichen Infrastruktur wie z.B. Straßen,  Schul- und öffentliche Gebäude etc.  Dieser Sanierungsbedarf erstreckt sich auch auf den Bereich der Sportstätten, der in der Berichterstattung und in den politischen Debatten sowie Entscheidungen häufig hinter andere Investitionsbereiche (insbes. Verkehrsinfrastruktur, Breitbandanbindung etc.) zurückfällt. Es war daher notwendig, auf der Basis von Analysen und aktuellen Studien eine gemeinsame Schätzung des Sanierungsbedarfs von Sportstätten zu ermitteln.

Der milliardenschwere Sanierungsbedarf ist ein zentraler Engpassfaktor der Sportentwicklung und beeinträchtigt die Lebensqualität vor Ort sowie den Schulsport. Ein mehrjähriges Konjunkturpaket ist daher überfällig. Die Kommunen und Vereine sind förderpolitisch in die Lage zu versetzen, diesem Investitionsbedarf nachzukommen. Der DOSB fordert Bund und Länder auf, mehr Investitionsmittel für kommunale und vereinseigene Sportstätten langfristig zur Verfügung zu stellen.

Das Sportsystem in Deutschland hat sich zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor entwickelt. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie hat in einem Forschungsprojekt unter Leitung der2hm & Associates GmbH (Mainz) im Zuge einer stichprobenbasierten Befragung Daten zum Umfang der wirtschaftlichen Bedeutung des Sportstättenbaus erheben lassen, da ihre Höhe und Struktur im Zuge der Ermittlung der gesamtwirtschaftlichen Bedeutung des Sports innerhalb eines Sportsatellitenkontos wesentlich sind. Abschlussbericht im Auftrag des BMWi, Version 1.2 vom 17. Oktober 2012.

 

Der DOSB beschäftigt sich intensiv mit Auswirkungen von Kunststoffrasenplätzen auf die Umwelt und übernimmt gesellschaftliche Verantwortung für den Erhalt und die nachhaltige Nutzung der natürlichen Lebensgrundlagen. Er setzt sich deshalb gemeinsam mit seinen Partnern und Mitgliedsorganisationen dafür ein, dass Sportanlagen möglichst umweltfreundlich betrieben werden.

Der Sport kann einen Beitrag leisten kann, um die Umweltverschmutzung durch (Mikro-)Plastik zu reduzieren. Ausführliche Informationen zu Mikroplastik im und durch den Sport und den aktuellen Stand zum EU-Verfahren zu Füllstoffen in Kunstsoffrasensystemen finden sie auf der Seite Mikroplastik

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