Deutsche Sportjugend (dsj) und Naturschutzjugend (NAJU)Ausgangslage und Zielsetzung
Viele Kinder und Jugendliche suchen beim Sport über das Bewegungserlebnis hinaus Nähe zur Natur. Action und Abenteuer sind angesagt, sei es beim Surfen, Snowboarden oder Mountainbiken. Sport unter freiem Himmel fasziniert, macht Spaß und ist in der Regel auch gesund. Aber ist er auch immer umweltverträglich? Die Beantwortung dieser Frage sowie weitere Aspekte im Handlungsfeld von Sport, Natur und Umwelt stehen im Mittelpunkt einer gemeinsamen Initiative der Deutschen Sportjugend (dsj) und der Naturschutzjugend (NAJU). Erklärtes Ziel der seit 2004 bestehenden Partnerschaft ist es, im Rahmen eines partizipativ angelegten Konzeptes, Kinder und Jugendliche beider Verbände über das Erleben von Sport und Bewegung in der Natur zu einem bewussten Umgang mit den natürlichen Ressourcen anzuregen und für ökologische Zusammenhänge zu sensibilisieren.
Maßnahmen und Ergebnisse
Das Projekt von dsj und NAJU gliedert sich insgesamt in drei Abschnitte, die jeweils als eigenständige Vorhaben gefördert wurden (siehe Anhang), hier aber in ihrem Zusammenhang dargestellt werden.
Für die Umsetzung des Projekts wurden im ersten Abschnitt zwischen 2004 und 2006 zunächst die Kompetenzen beider Verbände gebündelt und mit der gemeinsam entwickelten Internetseite www.juus.de öffentlich zugänglich gemacht. Von Beginn an wurden die Jugendlichen beider Verbände aktiv und verant¬wortungsvoll in die Umsetzung des Projekts einbezogen. Die Homepage beinhaltet als virtueller Treffpunkt unter anderem einen Veranstaltungskalender, eine Projektdatenbank mit Best Practice Beispielen, Berichte und Mitmachaktionen.
Koordiniert werden die Inhalte und einzelnen Projekte im Rahmen der Kooperation durch eine Projekt-Steuerungsgruppe sowie jährlich stattfindende Netzwerktreffen. Hier werden Ideen entwickelt und Aktionen ins Leben gerufen, in denen die Interessen beider Verbände - Sport und Natur- und Umweltschutz - zueinander finden.
Aufbauend auf den bisherigen Erfahrungen wurden in einem zweiten Projektabschnitt von 2006 bis 2008 unter dem Projekttitel „Abenteuer JUUS – natürlich sportlich“ gemeinsam Ideen und Konzepte zur Durchführung erlebnisorientierter sowie umwelt- und naturverträglicher „Modellfreizeiten“ entwickelt.
Mit fachlicher Unterstützung der Steuerungsgruppe erarbeiteten engagierte Jugendliche beider Verbände Praxisbausteine, in denen die körpererfahrungs- und bewegungsorientierte Auseinandersetzung mit naturräumlichen Phänomenen - z.B. einer Fluss- oder Gebirgslandschaft - im Mittelpunkt steht.
Ergänzt wurden diese praktischen Einheiten durch theoretische Inputs sowie angeleitete oder selbstaktive Formen der Interpretation von Natur und Landschaft in Form von geführten Wanderungen oder der „Spurensuche“ auf eigene Faust.
Im reflexiven Umgang mit Natur und Umwelt - einschließlich des eigenen Körpers - sollte so das Verhältnis von Mensch und Natur als ein aktiv zu Gestaltendes und damit als veränderlich erfahren werden. Das unterschiedliche Empfinden des eigenen Körpers in Ruhe und Bewegung und die durch die jeweils gewählte Intensität der Bewegung beeinflusste Wahrnehmung des Naturraumes bildeten die Basis für tiefer gehende, intensivere Naturerfahrungen. Insgesamt sechs Freizeiten wurden im Rahmen des zweiten Projektabschnitts entwickelt und durchgeführt.
In Ergänzung zu den Freizeiten entstanden erste Module zur Fortbildung von Multiplikator/-innen sowie unterstützende Informationsmaterialien und Handreichungen.
Eine der wichtigsten Aufgaben besteht darin, die bisher erarbeiteten Konzepte und gewonnen Erfahrungen zu verbreiten, damit diese weiterentwickelt werden können. Dies ist das Kernziel des Ende 2008 gestarteten dritten Projektabschnitts „JUUS – Ein nachhaltiger Weg zur Umweltbildung im Sport“.
Hier geht es künftig darum, das gemeinsam erarbeitete Konzept über Aufbau und Pflege eines Pools von Multiplikator/-innen zu verbreiten und in die bestehenden Fortbildungssysteme der an JUUS beteiligten Verbände hineinzutragen. Zu diesem Zweck verfolgt JUUS eine Doppelstrategie. Mit dem Angebot „Train the Trainer“ werden erfahrene Trainer/-innen, z.B. von Übungs- und Gruppenleiter/-innen, angesprochen. Darüber hinaus vermittelt JUUS Referent/-innen, die das JUUS-Konzept im Rahmen bestehender Aus- und Fortbildungen von Teamer/-innen vermitteln.
Fazit
Eine Erfolg versprechende Umweltbildungsarbeit lebt von positiven Erlebnissen. Sie lebt aber auch von der Einsicht, dass sie sich in einem permanenten (Entwicklungs-)Prozess befindet, in dem ständig neue Ideen und Konzepte gefragt und umzusetzen sind. Diesen Prozess offen zu halten und zugleich dauerhaft zu begleiten und zu moderieren ist die zentrale Aufgabe von JUUS. Unterstützung auf diesem Weg hat JUUS durch die zweifache Auszeichnung als Projekt der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung in 2008/09 und 2009/10 erfahren.
POSTER zum Projekt 'JUUS - Jugend für Umwelt und Sport' zum Download
Kontakt:
Deutsche Sportjugend
Peter Lautenbach
lautenbach(at)dsj.de
www.dsj.de